09.05.2022
Gegen das Vergessen!
Für uns sind Erinnerungsarbeit und Gedenkstättenbesuche ein Mittel, um das Demokratieverständnis gerade in der heutigen Zeit zu untermauern. Für ein friedliches Miteinander, Toleranz, Emanzipation, Weltoffenheit sowie die Akzeptanz unterschiedlicher Lebenswirklichkeiten.
Vom 14. – 19. Oktober 2019 haben wir uns der Geschichte Deutschlands gestellt und mit 18 Teilnehmenden Auschwitz und Krakau besucht. Gerade angekommen, haben wir zuerst einen Stadtrundgang durch das heutige Oswiecim gemacht. Abends haben wir uns in Gesprächen auf das Programm des nächsten Tages, den Besuch des größten deutschen ehemaligen Vernichtungslagers, vorbereitet. Obwohl das Interesse sehr groß ist, kommt gerade kurz vor der Konfrontation mit dem unvorstellbaren Leid am Ort des Geschehens noch intensive Angst auf, der Situation nicht gewachsen zu sein und die Kontrolle über die eigenen Gefühle zu verlieren. Wir begegnen allen Befürchtungen mit Empathie und Wertschätzung, klären auf und bieten eine einfühlsame Begleitung durch die Ausstellung.
In der abendlichen Reflexionsrunde gab es die Gelegenheit, die Eindrücke des Tages zu besprechen.
Auf der Weiterfahrt nach Krakau besuchten wir die bewegende Ausstellung von Marian Kolodziej, der seine Erlebnisse in Auschwitz in Bildern verarbeitet hat.
Jüdische Geschichte mit dem Besuch von Synagogen, Friedhöfen, dem ehemaligen KZ Plaszow und der Otto-Schindler-Fabrik stand im Mittelpunkt des zweiten Teils des Bildungsurlaubs in der ehemaligen Kulturhauptstadt.
„Gut, dass ich den Mut hatte, mich auf den Weg hierher zu machen. Ich bin dankbar für das beeindruckende Programm“, sagte eine Teilnehmerin zum Abschied.